WIRTSCHAFTSSPIEGEL - Ausgabe 6/2022

Anzeige Thüringer Energieforschungsprojekt ZO.RRO II unterstützt Industriebetriebe bei klimafreundlicher Gestaltung ihrer Energieversorgung. KMU können klimaneutral www.zorro.energy Das vom Freistaat Thüringen geförderte Projekt ZO.RRO II (Zero Carbon Cross Energy System) unterstützt beteiligte Thüringer Industriebetriebe bei der ganzheitlichen Optimierung ihrer Energieversorgung. Die Projektpartner Hochschule Nordhausen (HSN) und das Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) e.V. ermöglichen den Nachweis und die Verringerung des CO2Fußabdrucks kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) mithilfe von drei Tools: ZO.RRO-Messtechnik (1) erfasst die Energieverbräuche und Emissionen zeitlich aufgelöst, um verdeckte Einsparpotenziale und die größten CO2-Quellen zu ermitteln. Die Messdaten werden genutzt, um mit dem „ecocockpit“-Tool (2) der Effizienz-Agentur NRW CO2-Bilanzen des Unternehmens zu erstellen. Zudem berechnet der ausgezeichnete Energiesystem-Rechner (3) der HSN systemische Transformationspfade und Szenarien für eine klimaneutrale Energieversorgung zu jedem Zeitpunkt. Dieses OpenSource-Tool findet bereits breite Anwendung in Gemeinden, Stadtwerken und Unternehmen in Thüringen sowie überregional. ZO.RRO betrachtet den Einsatz Erneuerbarer Energien, Sektorenkopplung und Energiespeicherung sowie flexible Betriebsweisen, um besser auf Preisschwankungen reagieren zu können. Insgesamt dienen die drei ZO.RRO-Tools der Dekarbonisierung der Energieversorgung von Industriebetrieben mit dem Ziel Leuchtturmprojekte in Thüringen mit überregionaler Strahlkraft zu generieren, damit Unternehmer:innen anderswo erkennen: So geht´s – KMU können klimaneutral! 11 Foto: TMUEN Thüringer Kommunen geschlossen.“ Unterhalb der internationalen Ebene sei auch und gerade interregionale Klimapolitik vernetzt und global solidarisch. „Das Netzwerk der ‚Under2Coalition‘ verbindet Regionen aus der ganzen Welt, die gemeinsam eine ambitionierte Klimaschutzpolitik für das Erreichen der Pariser Klimaziele anpacken“, so die Ministerin zu ihren internationalen Gesprächen. „Beyond Fast Fashion“ aus Weimar Auch die Bauhaus-Universität Weimar war zu Gast bei der 27. Weltklimakonferenz. Auf Einladung der Vereinten Nationen präsentierten Weimarer Studierende auf der COP27 in Ägypten Ideen für einen nachhaltigen Umgang mit Textilien. Im Austausch mit internationalen Händlern und Herstellern der Textilindustrie wurde diskutiert, wie das Recycling von Altkleidung optimiert werden kann. Entwickelt wurden die Konzepte im Rahmen des interdisziplinären BauhausModuls „Textile.Umwelten“, bei dem die Studierenden textile Wertschöpfungsketten grundlegend untersucht, hinterfragt und neu gedacht haben. Ob in Kleidung, Möbeln, medizinischer Ausrüstung, Gebäuden oder Fahrzeugen: Textilien sind aus dem Alltag nicht wegzudenken und finden sich in nahezu allen Lebensbereichen wieder. Damit beginnt das Problem: „Bei Herstellung, Transport und Recycling von Textilien wird unsere Umwelt enorm belastet, was ein zwingendes Umdenken der Wertschöpfungskette erfordert“, erläutert Prof. Eckhard Kraft, Studiengangleiter Umweltingenieurwissenschaften und Initiator der entsprechenden Lehrveranstaltung. Dabei wurde die Frage erörtert, wie der Wandel von einer schnelllebigen „Wegwerf-Kultur“ hin zu einer nachhaltigen textilen Kreislaufwirtschaft gelingen kann. Kooperation mit UN seit 2019 Elf Ansätze für einen nachhaltigen Umgang mit Altkleidung wurden erarbeitet und im Rahmen der Jahresschau summaery2022 im Juli präsentiert. Vertreter der Uni und der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) haben die besten Ideen ausgewählt und die beteiligten Studierenden zur 27. Weltklimakonferenz eingeladen. Bereits ein Jahr zuvor hatte eine Gruppe Studierender der Bauhaus-Universität Weimar die Chance, bei der UN-Konferenz in Glasgow 2021 ihre Ideen zur Permakultur im urbanen Raum zu präsentieren. Die Kooperation mit den Vereinten Nationen entstand 2019, als Patricia Espinosa, Exekutivsekretärin des Klimasekretariats der Vereinten Nationen, eine Bauhaus-Gastprofessur innehatte. Eine Forschungsgruppe soll das Thema nachhaltiger Textilkreislauf an der Fakultät Bauingenieurwesen weiter bearbeiten. (tl) Beim Klimaschutz kommt es auf alle Ebenen an. Anja Siegesmund, Thüringer Umweltministerin

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