WIRTSCHAFTSSPIEGEL - Ausgabe 6/2022

Rubrik 40 Foto: Nürnberger Forschende aus Wissenschaft und Wirtschaft betreiben in Jena Pionierarbeit, die im wahrsten Sinne des Wortes zu Herzen geht. Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF hat gemeinsam mit dem Jenaer Start-up NovaPump und dem Universitätsklinikum Jena innovative Herzklappen und -pumpen entwickelt. Jenaer Forschung, die zu Herzen geht Jenaer Forscher und Unternehmer entwickeln Pumpen und Klappen zur Unterstützung des Herzens Das Herz des Menschen versorgt Gewebe und Organe mit der nötigen Menge Sauerstoff und transportiert Schadstoffe ab. Eine außergewöhnliche Leistung. In jeder Minute pumpt es das gesamte Blut einmal durch den Körper. Bei Belastung sogar bis zu fünf Mal – und das ein Leben lang. Aber unsere „Lebenspumpe“ kann einmal aus dem Takt geraten oder die geforderte Leistung krankheitsbedingt nicht erbringen. Dann kommen Spezialisten wie Ronald Reich und Prof. Markus Ferrari von der NovaPump GmbH sowie Dr. Thomas Peschel vom Fraunhofer IOF ins Spiel, um den Gleichschritt wiederherzustellen. Sie befassen sich, in enger wissenschaftlicher Abstimmung mit der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Jena, seit vielen Jahren mit der Entwicklung von hoch effizienten Implantaten für geschwächte Herzen. Gemeinsam mit dem Team von Klinikdirektor Prof. Christian Schulze sowie schon seinem Vorgänger Prof. HansReiner Figulla arbeiteten sie in der Vergangenheit immer wieder eng zusammen, um verschiedene Therapielösun- gen zu entwickeln. Zuletzt waren sie in zwei öffentlichen, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekten zur Realisierung von innovativen Rechts- und Linksherzpumpen aktiv. Arbeit am schlagenden Herzen Solche Pumpen werden bei Akutpatientinnen und -patienten im KatheterLabor am schlagenden Herzen über die Beingefäße bis zum Herzen geschoben. Zeitweise kann durch diese selbstexpandierenden Herzpumpen effektive Pumpunterstützung für einige Tage geleistet werden. Solange bis weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen ergriffen werden und sich der geschwächte Herzmuskel erholt hat. Die Entwicklung dieser Herzpumpen gründet auf eine Kooperation von Forschenden und Unternehmern aus Jena, die bis in die 1990er Jahre zurückreicht.

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